Ein Gespräch zwischen Antje Hinz (MassivKreativ, Wissenschaftsjournalistin, Wissensdesignerin, Medienproduzentin, Verlegerin im Silberfuchs-Verlag, Moderatorin, Speakerin und Jürgen Bock, Bereichsleiter Kulturentwicklung und Corporate Values bei der Otto Group über Unternehmenskultur
00:00:00
Jingle Podcast MassivKreativ
00:00:30
Kurzvorstellung Themen: Kulturwandel bei der Otto Group in Hamburg, Digitalisierung, Künstler als Agenten des Wandels
00:00:55
Was wandelt sich konkret bei der Otto Group? Kulturwandel – vorher – nachher?
00:01:20
Beziehung Vorstand – Mitarbeiter, agiler und schneller werden, kein Masterplan: Mitarbeiter sollen Prozess mitgestalten!
00:03:00
Vorstand nur Projektmitglieder, alles soll auf den Tisch, Mitarbeiter sind aktiv gefragt, große authentische Bewegung
00:04:00
6 Oberthemen: Kollaboration, Power, Empowerment, Speed, Bürokratie abbauen …v 24 verschiedene Projekte
00:05:45
jeder Mitarbeiter kann jedem in der Hierarchie sagen, was er denkt – großer Gewinn, Erkenntnis: Es geht nicht um das Was, sondern um das Wie
00:06:60
Vorstand von Otto hat jedem frei das „Du“ angeboten – Nähe und Augenhöhe, Beziehungsebene dominiert die Sachebene, Hierarchien zu überwinden trägt dazu bei, um agiler zu werden
00:07:30
Quietschtest: Dienstleistung wird eingestellt, wenn keiner quietscht, ist sie überflüssig
00:08:00
Wertvorstellung der Generation Y und Millennials, Peter Kruse https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Kruse 50 % Wunsch nach kultureller Freiheit; interessante Persönlichkeiten; 50 % sind angepasst und karriereorientiert,
00:09:40
persönliches Erlebnis von Jürgen Bock mit junger Praktikantin, die Unternehmenskultur aktiv mitgestalten wollte - jenseits von Hierarchien und Zuständigkeiten
00:11:30
so entstand Gruppe mit aktiven, engagierten Mitarbeitern, die die Unternehmenskultur aktiv mitgestalten wollten, ca 25-35 Jahre alt, gute Ergebnisse
00:13:35
Was treibt die Generation Y, warum fordert die aktiv Mitgestaltung ein – anders als die vorherigen Generationen?
00:15:10
Was gehört zu den „Corporate Values“ – vor allem immaterielle Werte … Jürgen Bock: Werte können eine Unternehmenskultur nicht verändern, sondern nur eine Orientierung geben. Seid alle mal mutig! – Das funktioniert so pauschal nicht. Werte sind wie eine Gewohnheit, daher ist es schwer, Werte zu verändern.
00:17:00
Kulturveränderung verläuft eher über Anpassung als über Wertewandel. Ich passe mich an die Personen an, die für mich wichtig und relevant sind. Ist das ernst und nachhaltig gemeint? Den Worten müssen Taten und Konsequenzen folgen!
00:18:00
Lässt sich Mut durch Kunst erlernen? Abwägung zwischen Angst und dem neuen Erstrebenswerten, mir ist etwas Neues mit Bedeutung wichtiger als die Angst vor etwas, wo finde ich Mitstreiter für ein neues Projekt, das mindert die Angst, in der Parallelwelt Kunst habe ich mich etwas getraut, was ich mich sonst nicht getraut hätte, ich gewinne an Selbstvertrauen
00:21:00
Wie entstehen die Ideen für die künstlerischen Projekte bei der Otto Group?
00:23:30
Entscheidende Fragestellung: Wie heißt das Problem, zu dem das Kunstprojekt die Lösung liefert?
00:24:00
Wie wird der Künstler bezahlt: für die Idee, für das Konzept, nach einem Tagessatz?
00:24:45
Was kann ein externer Künstler leisten, was ein interner Mitarbeiter so nicht im Unternehmen anschieben kann? – Freigeist: Der Prophet im eigenen Land zählt nichts! Jürgen Bock als interner Mitarbeiter ist eher Brückenbauer, Intermediär, der zwischen Künstler und Mitarbeitern vermittelt
00:26:10
Zweifler mitnehmen, Autorität, Optimismus, Leidenschaft, innere Haltung
00:28:25
00:30:45
Was machen Start-ups? Wie kann ich deren Arbeitsweisen auf ein großes Unternehmen übertragen? Was heißt agil zu führen?
00:31:00
00:33:30
Kundenorientierung in der Unternehmenskultur: Führungskräftetagung mit 200 Top-Führungskräften, 40 Telefonzellen, 1800 Adressen von inaktiv gewordenen Kunden, in 2 Stunden 4-8 Kunden anzurufen und nachfragen was Otto ändern muss, damit der Kunde wieder bestellt, Führungskräfte sind über ihre Schatten gesprungen und haben Erkenntnisse erworben
00:36:25
Manager sollen Kunden beim Surfen und Suchen begleiten und seine Bedürfnisse kennenlernen
00:37:20
Unternehmenskultur ist die Innenseite einer Marke, Marke muss von innen strahlen, damit sie nach außen leuchten kann, Glaubwürdigkeit, Sinn und Warum
00:38:40
Erfahrungen von Jürgen Bock als Speaker zum Thema Unternehmenskultur: seit 2015 steigt Bedarf an, nicht zuletzt durch den digitalen Wandel – technisches Knowhow und Unternehmenskultur, wie kann ich meine Ressourcen besser nutzen, Anfragen steigen
00:40:45
In der Unternehmenskultur hat Qualität hat Vorrang vor Quantität, Ursache und Wirkung nicht klar identfizierbar
00:42:45
Reaktionen von Mitarbeitern auf künstlerische Projekte, Übertragung der Erfahrungen in den Alltag, aktives Spüren: Was ist Mut, was ist Kundenorientierung?
00:44:00
Besonderes Erlebnis in Erinnerung: vor China-Reise wurde chinesischer Philosoph und TaiChi-Meister engagiert, er ließ die Manager Schriftzeichen tanzen, nur wenige waren skeptisch, die meisten waren emotional sehr berührt und sind sorgsamer und wertschätzender miteinander umgegangen
00:47:20
Projektidee-Wunsch jenseits von Budgetgrenzen: Wie wirkt eine Organisation in die Welt hinein bzgl. gesellschaftlicher Vorgänge und Entwicklungen, Hilfe zur Selbsthilfe: Baumwollfarmer in Afrika werden professionalisiert, wie man Baumwolle ökologisch anbaut, Kinder können zur Schule gehen, Textilhersteller werden animiert, ökologische Baumwolle zu kaufen
00:50:00
aktuelles Projekt von Jürgen Bock bei Otto: Planung einer große Managertagung über 2 Tage mit allen Geschäftsführern ist wie die Inszenierung eines Theaterstücks: Suche nach Storyline für die finale Erkenntnis am Ende: darum geht es, ich bin inspiriert und weiß, was ich zukünftig zu tun habe; Dramaturgie wichtig: Womit starte ich? Was biete ich jenseits von Vorträgen? Start bestimmt die Atmosphäre, Verlauf wird durch Interaktion bestimmt, Ende darf nicht misslingen, weil dies die Brücke in den Alltag schlägt und für Nachhaltigkeit steht
00:52:40
Verabschiedung
00:52:57
Ende
Kommentare
Neuer Kommentar